- Der Westernsattel -
Ursprung und Verarbeitung
Der Westernsattel wirkt schon auf den ersten Blick stabil, langlebig und bequem, sowohl für das Pferd wie auch für den Reiter. Wenn man sich den Ursprung dieses Satteltyps vor Augen hält, erscheint die robuste Verarbeitung auch durchaus sinnvoll.
Denn ursprünglich wurde der Westernsattel von den Cowboys in Amerika verwendet, die den ganzen Tag auf dem Pferd saßen und die Herden zusammengetrieben haben. Bei einer solchen Beanspruchung mussten das Material und die Verarbeitung entsprechend gut sein.
Der Westernsattel ist mit seinem auffälligen Horn, einem Knauf am vorderen Ende des Sattels, von anderen Sätteln gut zu unterscheiden. Dieses Horn ist bei der Ursprungsform des Sattels dazu gedacht gewesen, dass der Cowboy, wenn er ein Rind mit dem Lasso eingefangen hatte, das Lasso an dem Horn befestigen konnte. Auch heute noch gibt es diese Art des Westernreitens, das sogenannte „Roping“, und natürlich dementsprechende Sättel mit einem stabilen Horn. Das Westernreiten umfasst aber noch andere Stilrichtungen, bei denen unterschiedliche Formen von Sätteln verwendet werden.
Der Westernsattel, der beim „Reining“, einer besonderen Dressurreitart, verwendet wird, hat zum Beispiel ein niedriges Horn, da die Zügel auch einhändig geführt werden müssen. Die Sitzfläche ist hier größer und eine leichte Erhöhung der Rückenlehne unterstützt den Reiter beim Stoppen. Beim „Cutting“ wird ein Sattel mit einem längeren Horn verwendet, das dem Reiter mehr Möglichkeit zum Festhalten bietet. Das „Cutting“ beinhaltet eine Übung, bei der Reiter und Pferd ein Rind von einer Rinderherde trennen müssen, ohne weitere Hilfsmittel zu benutzen.
Der beim „Barrel Racing“ verwendete Westernsattel ist im Gegensatz zu den anderen Sätteln sehr kurz und viel leichter. Der Grund liegt in der Art der Disziplin, bei der der Reiter mit seinem Pferd auf Zeit um drei aufgestellte Tonnen reiten muss. Es kommt hier also darauf an, dass Pferd und Reiter schnell und wendig sind. Nicht nur beim Wettkampf, sondern auch für lange Ausritte sind die Sättel im „Western-Style“ sehr beliebt. Besonders der „Oldtimer-Sattel“ wird hier gern genommen, da er eine sehr bequeme Sitzfläche hat und gut gepolstert ist. Im Übrigen wird der Westernsattel bei Anfängern sehr gern genommen, da er durch das angebrachte Horn eine gute Möglichkeit bietet, dass sich Ungeübte am Sattel festhalten können.
Autor: Mirko Verkühlen